Einkauf in die zweite Säule (BVG): Alles, was Sie wissen müssen

Einkauf in die zweite Säule (BVG): Alles, was Sie wissen müssen

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25-05-2022

Die Altersvorsorge besteht aus drei Säulen, und die zweite Säule der Schweiz oder das Gesetz über die berufliche Vorsorge (BVG) ist ein wesentliches Element, das den Schutz der Versicherten gegen Tod, Invalidität und Alter sicherstellt.

Es können jedoch Lücken entstehen, auch wenn der Versicherte in der Schweiz Beiträge in die zweite Säule einzahlt. Diese Lücken können durch verschiedene Ereignisse entstehen, wie z. B. eine Pause während der beruflichen Laufbahn, ein Aufenthalt außerhalb der Schweizer Grenzen usw.

An diesem Punkt kommt der Einkauf in die zweite Säule ins Spiel. Dabei handelt es sich um einen Mechanismus, der es jedem Versicherten ermöglicht, die Lücken zu schließen, um eine höhere Rente zu erhalten. Erfahren Sie schnell mehr über die Hintergründe dieses Systems, das nicht zu unterschätzende Vorteile bietet.

Die zweite Säule: Was ist das?

Die zweite Säule in der Schweiz oder die berufliche Vorsorge ist üblicherweise unter der Abkürzung BVG bekannt. Per Definition ist die zweite Säule in der Schweiz ein Pflichtbeitragssystem. Sie ergänzt im Grunde genommen die erste Säule. Die zweite Säule wird durch die dritte Säule ergänzt.

Es ist zu beachten, dass die Verwaltung des BVG der zweiten Säule vor allem bei einem Stellenwechsel nicht automatisch erfolgt. So erhalten Sie ein Freizügigkeitsguthaben (Sie können alle Ihre Freizügigkeitsguthaben kostenlos finden, indem Sie hier klicken, dann haben Sie die Möglichkeit, ein kostenloses Freizügigkeitskonto zu eröffnen, um sie vor Ihrer Pensionierung zu lagern).

Einkauf in die zweite Säule: Worum geht es?

Um sich gegen die Risiken Tod und Invalidität abzusichern und um bei der Pensionierung eine Rente zu erhalten, muss der Arbeitnehmer Beiträge in die zweite Säule einzahlen. Wenn der Arbeitnehmer einige Jahre lang keine Beiträge zahlt, hat er die Möglichkeit, Beitragsjahre einzukaufen.

Bei einem Einkauf in die zweite Säule werden freiwillige Beiträge in Ihre Pensionskasse eingezahlt. Er kann mit einer persönlichen Kapitaleinlage oder mit regelmäßigen Einlagen, die von Ihrem Gehalt abgezogen werden, durchgeführt werden.

Im Falle einer Abreise ins Ausland und mehrerer Sabbatjahre können Sie die verpassten Beitragsjahre einkaufen.

Warum sind Einkäufe in die zweite Säule interessant?

  1. Einkäufe in der zweiten Säule haben drei Hauptvorteile: Eine Verbesserung der Altersrente: Durch den Einkauf von Beitragsjahren wird der Versicherte im Ruhestand eine höhere Rente erhalten. Die Pensionskasse wird eine Rente auszahlen, als ob er während seiner gesamten beruflichen Laufbahn ununterbrochen Beiträge gezahlt hätte. Wenn einem Versicherten beispielsweise fünf Beitragsjahre fehlen, wird er durch den Einkauf in die zweite Säule diese fehlenden Jahre nachholen und seine Altersrente erhöhen können;
  2. Wenn ein Arbeitnehmer die beitragsfreien Jahre der zweiten Säule einkauft, kann er von Steuervorteilen profitieren: Der Einkaufsbetrag kann nämlich vom steuerpflichtigen Einkommen abgezogen werden, wodurch sich seine Steuerlast verringert;
  3. Erhöhung der Todesfall- und Invaliditätsversicherung: Der Versicherte und seine Familie erhalten durch den Einkauf von Beiträgen aus der zweiten Säule einen zusätzlichen Schutz. Die Bedingungen sind nämlich wesentlich günstiger, wenn die nicht eingezahlten Jahre bei der Berechnung der Rente berücksichtigt werden, die der Witwe und den Waisen, aber auch dem Versicherten selbst im Falle einer Invalidität gewährt wird.

Beitragseinkauf zweite Säule: Ist das immer vorteilhaft?

Es ist wichtig zu verstehen, dass der Einkauf in die zweite Säule in der Schweiz nicht nur Vorteile bringen kann. Das durch den Einkauf gebildete Kapital wird nämlich drei Jahre lang blockiert.

Innerhalb dieser Frist kann der Versicherte keine Abhebungen von den Guthaben seiner zweiten Säule tätigen. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass er gut überlegt, wann er einen Einkauf tätigt, um die Lücken in seiner zweiten Säule zu schließen.

Es ist auch von entscheidender Bedeutung, das Vorsorgesystem der Pensionskasse zu verstehen. So sollten Sie beispielsweise keine Beitragsjahre bei Vorsorgeeinrichtungen einkaufen, die einen Deckungsgrad von weniger als 100 % haben.

Welchen Betrag darf die versicherte Person einzahlen?

In der Regel legen die Pensionskassen den maximal möglichen Einkaufsbetrag für jeden Versicherten jedes Jahr vor. Die Pensionskasse stützt sich auf die verfügbaren Daten, um den zulässigen Betrag für jeden Versicherten zu berechnen. Die Pensionskasse kann hingegen nicht wissen, ob der Versicherte noch Gelder auf einem Freizügigkeitskonto hat oder ob er eine selbstständige Tätigkeit ausgeübt hat, die das Einkaufspotenzial verringern kann.

Wurde ein Teilbezug für den Kauf von Wohneigentum getätigt, ist der zusätzlich eingezahlte Betrag übrigens nicht von der Steuer absetzbar, es sei denn, der getätigte Vorbezug wurde bereits zurückerstattet.

So empfiehlt es sich, eine Schätzung des Einkaufspotenzials von der Pensionskasse anzufordern, damit die Verantwortlichen der Steuerbehörde freiwillige Einkäufe als abzugsfähige Beträge anerkennen können.

Welche Abklärungen sind vor dem Einkauf in die zweite Säule zu treffen?

Es ist so zu verstehen, dass der Versicherte in die zweite Säule einzahlt, um sich im Ruhestand ein zusätzliches Einkommen aufzubauen. Das bedeutet, dass die Guthaben nicht vor Erreichen des Rentenalters freigegeben werden sollten. So müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein, um einen Vorbezug für den Kauf von Wohneigentum, für die Aufnahme einer selbständigen Tätigkeit oder wenn der Versicherte beschließt, die Schweiz endgültig zu verlassen, vornehmen zu können. Außerdem erfordert der Vorbezug bei verheirateten Versicherten die Zustimmung des Ehepartners und bei Versicherten in einer eingetragenen Partnerschaft die Zustimmung des Partners.

Bevor Sie einen Einkauf tätigen, sollten Sie sich darüber informieren, was im Todesfall mit den eingezahlten Beträgen geschieht. Wenn es keine Anspruchsberechtigten gibt, die eine Hinterbliebenenrente beziehen können, fällt das gesamte Geld an die Pensionskasse. Einige Einrichtungen sehen die Zahlung einer Hinterbliebenenrente an Konkubinatspartner vor, wenn diese bestimmte Bedingungen erfüllen. Da die an den Konkubinatspartner gezahlte Rente jedoch aus einem festen Prozentsatz des versicherten Lohns berechnet wird, kann der Betrag durch den Einkauf nicht erhöht werden.

Daher ist es sinnvoll, sich vor einem Einkauf über die finanzielle Situation der Pensionskasse zu informieren. Denn ein solcher Einkauf ist nur dann von Vorteil, wenn die Pensionskasse eine Deckung von mehr als 100 % anbietet. Besteht eine Unterdeckung, ist die Pensionskasse verpflichtet, alle Sparguthaben um den Betrag der Unterdeckung zu kürzen, und selbst freiwillig getätigte Einzahlungen sind davon betroffen.

Zweite Säule: Wie kann das Einkaufspotenzial erhöht werden?

Steuerlich gesehen sind Einkäufe in die zweite Säule für Firmeninhaber und Arbeitnehmer mit hohem Einkommen vorteilhaft. Viele von ihnen wollen noch Einzahlungen tätigen, wenn sie das Einkaufspotenzial bei ihrer Pensionskasse bereits ausgeschöpft haben.

Das Einkaufspotenzial kann optimiert werden, wenn das Unternehmen die angebotenen Vorsorgepläne verbessert, indem es den gesetzlichen Spielraum für die zweite Säule nutzt. In der Regel sehen die Vorsorgepläne jährliche Sparprämien vor, die niedriger sind als die gesetzlich zulässige Höchstgrenze von 25 %. Außerdem ist der Lohn nur teilweise versichert. Wenn also Sparbeiträge geleistet werden und das versicherte Einkommen höher ist, erhöht sich das Einkaufspotenzial um mehrere hunderttausend CHF.

Wenn das Reglement der Pensionskasse Einkäufe zur Vorbereitung auf eine vorzeitige Pensionierung zulässt, kann das Einkaufspotenzial vergrößert werden.

Die Erhöhung des Rückkaufspotenzials ist für Unternehmer, die einen Verkauf oder eine Übernahme planen, steuerlich vorteilhaft. Denn die Gewinne des Unternehmens können in das Privatvermögen fließen, um eine nicht unerhebliche Steuerersparnis zu erzielen.

Wie kann man die Rendite eines Einkaufs in die zweite Säule optimieren?

Je näher das gesetzliche Rentenalter liegt, desto höher ist die Rendite des Einkaufs, da das Gehalt und die Steuerprogression zu diesem Zeitpunkt ihr höchstes Niveau erreicht haben. Beachten Sie jedoch, dass es bei einigen Pensionskassen nicht möglich ist, in den letzten drei Jahren vor der Pensionierung einen Einkauf zu tätigen. Bevor Sie einen Einkauf tätigen, sollten Sie also die drei Jahre berücksichtigen, in denen die Kapitalauszahlung gesperrt ist.

Einkauf in die zweite Säule oder Einzahlung in die Säule 3a: Was ist die ideale Lösung?

Es wird empfohlen, in die Säule 3a einzuzahlen, um die Flexibilität der geltenden Regelungen bei der Bestimmung der Erben im Todesfall zu nutzen oder um die angesammelten Beträge zu investieren.

Ist dem Versicherten die Sicherheit einer Altersrente hingegen viel wichtiger, ist es besser, die zweite Säule zu alimentieren und die Lücken durch einen Einkauf aufzuholen. Es ist auch möglich, Gelder aus der Säule 3a in die Pensionskasse zu überweisen, um die Höhe der Altersrente zu verbessern.

Es ist wichtig zu verstehen, dass die Leibrente im Rahmen der Säule 3a niedriger besteuert wird, allerdings ist ihr Betrag im Vergleich zur Rente aus der Pensionskasse viel geringer.

Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um einen Einkauf in die 2. Säule zu tätigen?

Es gibt durchaus Bedingungen für einen Einkauf in die 2. Säule. Diese sind jedoch von der jeweiligen Vorsorgeeinrichtung abhängig, welcher der Arbeitnehmer angehört.

Wer sich in die 2.Säule einkaufen möchte, sollte sich zunächst bei seiner Kasse informieren.

Wie dem auch sei, im Allgemeinen sind hier die wichtigsten Bedingungen für einen Einkauf in die 2. Säule:

  • Volle Rückerstattung des abgezogenen Betrags für Einzahlungen, die den Erwerb eines Hauptwohnsitzes mit Vorsorgegeldern finanzieren.
  • Rückerstattung der durch den Einkauf eingesparten Steuern bei Bezug von Guthaben in Kapitalform. Eine Einschränkung, die für den Vorbezug von Kapital gilt.
  • Bei einer Kapitalauszahlung innerhalb von fast drei Jahren nach dem Rückkauf kann es sein, dass die Abzugsfähigkeit des Rückkaufs von den Steuerbehörden nicht akzeptiert wird.
  • Weitere besondere Bedingungen können eingesehen werden.

Gut zu wissen: Es kann sein, dass diese Bedingungen nicht anwendbar sind. Wann ist dies der Fall? Wenn der Einkauf auf einen Vorsorgeausgleich bei einer Scheidung oder Auflösung einer eingetragenen Partnerschaft erfolgt.

Wie ist das Vorgehen für einen Einkauf in die 2. Säule?

Um einen Einkauf von Beitragsjahren der 2. Säule zu tätigen, ist das Vorgehen wie folgt:

  • Kontaktaufnahme mit seinem Vorsorgewerk oder seiner Pensionskasse durch handschriftliche Anfrage oder per E-Mail
  • Sie erhalten  ein Formular zum Ausfüllen und einen Einzahlungsschein
  • Die Einzahlung vornehmen
  • Bewahren Sie die von der Kasse gesendete Bestätigung des Einkaufs  auf, um von einem Steuerabzug zu profitieren.
  • Einen oder mehrere Einkäufe pro Jahr tätigen, gemäß den Modalitäten Ihrer Pensionskasse

Was sind die verschiedenen Vorteile des Einkaufs der 2. Säule?

Sowohl für Angestellte als auch für Selbstständige erweist sich der Einkauf von BVG-Beitragsjahren als sehr vorteilhaft.

Hier sind seine wichtigsten Stärken:

  • Erhöhung Ihres Altersguthabens oder Kapitals
  • Senkung Ihrer Steuerlast
  • Maximierung der Renten-, Todes- und Invaliditätsleistungen
  • Erhöhung der im Ruhestand bezogenen Rente
  • Eine gute Rendite auf Ihr Vermögen

Gibt es eine Alternative zum Einkauf von Beitragsjahren der 2. Säule?

In manchen Fällen können Personen aus einer Vielzahl von Gründen ihre Beiträge nicht bezahlen. Dies kann Arbeitslosigkeit, ein niedrigeres oder höheres Einkommen, ein Studium, ein Arbeitgeberwechsel, eine Scheidung usw. sein. Angesichts dieser Situationen entsteht eine Lücke in den Vorsorgebeiträgen.

Daraufhin gibt es, um die Lücken im Schweizer BVG zu schließen, eine interessante Alternative zum Einkauf in die zweite Säule. Das ist die dritte Säule. Diese weist im Vergleich zur 2. Säule eine hohe Flexibilität auf, was die Möglichkeit des Kapitalbezugs und die Investition selbst betrifft.

Wie sieht es mit dem Einkauf in die 2. Säule für Selbstständige und Grenzgänger aus?

Eine Frage stellt sich immer, wenn man selbstständig oder Grenzgänger ist: Darf ich Beitragsjahre der 2. Säule einkaufen? Finden Sie die Antwort gleich heraus, um Ihre Bedenken aufzulösen.

Für Selbstständige

Selbstständige können sich natürlich auch in die 2. Säule einkaufen. Es handelt sich dabei sogar um ein lohnendes Geschäft für sie, das aus finanzieller und steuerlicher Sicht sogar sehr rentabel ist.

Die einzige Bedingung ist, dass man der zweiten Säule angehört und die gleichen Anweisungen wie die Angestellten befolgt. Es ist jedoch zu beachten, dass der Einkauf begrenzt ist. Er beträgt maximal 20 % des in der zweiten Säule versicherten Lohnes.

Für Grenzgänger

Was Grenzgänger betrifft, so ist es auch für sie möglich, Beitragsjahre einzukaufen.

Dazu müssen sie sich mit der Pensionskasse in Verbindung setzen und sich über die notwendigen Schritte informieren.

Was den Steuerabzug betrifft, so gibt es auch hier eine Limite,  und  diese liegt bei maximal 12 Quartalen.

Folglich können Sie von den Vorteilen des Einkaufs von Beitragsjahren der 2. Säule profitieren, unabhängig davon, ob Sie in der Schweiz angestellt, selbstständig erwerbend oder Grenzgänger sind.