BVG-Zertifikat, wie versteht man einen Vorsorgeausweis?

BVG-Zertifikat, wie versteht man einen Vorsorgeausweis?

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03-10-2023
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In der Schweiz beruht das Rentensystem auf drei Säulen der Sparvorsorge. Davon dient die berufliche Vorsorge hauptsächlich dazu, ein geringeres Einkommen nach der Pensionierung auszugleichen. Dennoch bietet die berufliche Vorsorge verschiedene Leistungen, die dem Arbeitnehmer und seinen Anspruchsberechtigten zugutekommen. Um den Überblick zu behalten, stellt die Pensionskasse dem Arbeitnehmer jedes Jahr einen BVG-Ausweis aus. Eine bessere Interpretation der Schlüsselinformationen auf dem BVG-Ausweis ist für die Planung Ihrer Altersvorsorge von entscheidender Bedeutung.

Was ist ein BVG-Ausweis?

Der BVG-Ausweis ist ein detailliertes Dokument der Pensionskasse eines Arbeitnehmers. Einmal im Jahr erstellt die Pensionskasse dieses Dokument, um die Beitragszahler über die Entwicklung ihrer Absicherung zu informieren. Außerdem werden im BVG-Ausweis die mit der 2. Säule der Altersvorsorge verbundenen Leistungen detailliert aufgeführt.

De facto ergänzt die Altersvorsorge die Alters- und Hinterbliebenenversicherung (AHV). Die Beitragszahlung setzt sich aus einem Arbeitgeber- und einem Arbeitnehmeranteil zusammen. Der Anteil des Arbeitnehmers wird systematisch von seinem Gehalt abgezogen. Der Beitragssatz wird von der Pensionskasse festgelegt und auf das versicherte Gehalt angewandt.

Außerdem hat der Arbeitgeber die freie Wahl, ob er über den geforderten Betrag hinaus einen überobligatorischen Anteil auszahlen will. Eine Lektüre des BVG-Ausweises hilft Ihnen, die Begriffe versicherter Lohn und überobligatorischer Anteil zu verstehen. Was steht übrigens im BVG-Ausweis?

Der Inhalt des BVG-Ausweis: persönliche Daten

Ein Teil Ihres Vermögens befindet sich in der Pensionskasse. Dieses Altersguthaben wird im Laufe der Jahre aufgebaut. Einmal im Jahr erhalten Sie einen neuen BVG-Ausweis, damit Sie den Überblick behalten. Kontrollieren Sie den Inhalt und erkennen Sie mögliche Fehler, um verlorenes Guthaben zu vermeiden.

Zunächst einmal enthält der BVG-Ausweis alle persönlichen Informationen des Versicherten. Die Versicherungsnummer, der Zivilstand, das Eintrittsdatum und das voraussichtliche Renteneintrittsdatum müssen korrekt sein. Falsche Informationen können die Sicherheit Ihrer Gelder gefährden, also ist Wachsamkeit angesagt.

Informationen über das Gehalt

Um die Berechnung der Leistungen im Zusammenhang mit Ihrer Altersvorsorge richtig zu verstehen, ist es notwendig, einige Begriffe zu beherrschen. Außerdem unterscheidet der BVG-Ausweis zwischen zwei Begriffen, dem gemeldeten Lohn und dem versicherten Lohn. Der gemeldete Lohn entspricht dem jährlichen Bruttoeinkommen des Arbeitnehmers.

In diesem Punkt müssen Sie sich erkundigen, ob die Vorsorgeeinrichtung den 13. Monatslohn als Teil des gemeldeten Lohns betrachtet. Dies  beeinflusst die Höhe des gemeldeten Lohnes, die Berechnung Ihrer Alters- und Hinterlassenenversicherung AHV.

Im Gegensatz dazu muss der Koordinationsbetrag vom Bruttolohn abgezogen werden, um den versicherten Lohn zu erhalten. Dies ist übrigens die Grundlage für die Berechnung der Leistungen, die in Ihrem BVG-Ausweis aufgeführt sind. Aber zunächst einmal: Was ist der Koordinationsbetrag? Er entspricht dem Betrag, der nicht durch das BVG versichert ist, aus dem einfachen Grund, dass dieser bereits die AHV abdeckt. Der Koordinationsabzug weist eine Eintrittsschwelle von CHF 22’050.- auf, die auf einen Höchstbetrag von CHF 86’040.- begrenzt ist.

Es ist jedoch zu betonen, dass diese Zugangsschwelle je nach Struktur unterschiedlich ist. So kann Ihre Vorsorgeeinrichtung eine von dieser Norm abweichende Eintrittsschwelle festlegen.Studieren  Sie den Vorsorgeplan, um die Berechnungsgrundlagen in Ihrem BVG-Ausweis besser zu kennen.

Um den Wert des versicherten Einkommens zu ermitteln, muss der Koordinationsbetrag vom jährlichen Bruttolohn abgezogen werden.

Versicherter Lohn = Bruttolohn - Koordinationsbetrag

Bei einem Bruttoeinkommen von CHF 90’000.- und einer Eintrittsschwelle von CHF 22’050.- ist der versicherte Lohn CHF  67’950.-. Wenn der Koordinationsabzug auf CHF 35’000.- festgelegt wird, wird der Betrag des versicherten Einkommens zu: CHF 55’000.-. Denken Sie daran, dass der Arbeitgeber seinen Teil zum Aufbau Ihres Rentensparens beiträgt. Leistungen, die über den geforderten Betrag hinausgehen, werden als überobligatorisch bezeichnet. Dieser zusätzliche Beitrag wird die Berechnungsgrundlage verbessern :

Versicherter Lohn = Bruttolohn - Koordinationsbetrag + überobligatorischer Anteil.

Nehmen wir das vorherige Beispiel mit der Eintrittsschwelle von CHF 22’050.- wieder auf. Diesmal wird ein überobligatorischer Anteil von CHF 12’000.- eingebracht. In diesem Fall beläuft sich der versicherte Lohn auf CHF 79’950.-.

CHF 90’000.-  -  CHF 22’050.- + CHF 12’000.- = CHF 79’950.-.

So ermöglicht der überobligatorische Teil eine Aufwertung des versicherten Lohns. Je höher dieser Betrag ist, desto günstigere Leistungen erhalten Sie. Denn der versicherte Lohn ist die Grundlage für die Berechnung der verschiedenen Leistungen, die im BVG-Ausweis aufgeführt sind.

Der Beitragsplan

Um Ihre Rentenersparnisse aufzubauen, wird die Pensionskasse jeden Monat einen Arbeitnehmer- und Arbeitgeberbeitrag erheben. Wenn der Arbeitgeber einen gesetzlichen Mindestbetrag erfüllen muss, wird der Beitrag des Versicherten automatisch von seinem Lohn abgezogen.

Wie bereits erwähnt, garantiert Ihnen der überobligatorische Teil bessere Versicherungsbedingungen. Mit dem überobligatorischen Teil kann der Arbeitgeber z. B. Ihr Alterskapital verbessern, auch wenn Sie Teilzeit arbeiten. Die Überarbeitung des Arbeitgeberanteils bietet auch eine bessere finanzielle Absicherung im Falle einer Invalidität.

Sparen

Ihr BVG-Zertifikat gibt Ihnen Auskunft über die Entwicklung Ihres Rentensparens. Der Betrag am 1. Januar des Jahres N entspricht dem erworbenen Betrag. Das voraussichtliche  Sparguthaben am Ende des Jahres ist ebenfalls angegeben. Jedes Jahr werden im BVG-Ausweis die Ein- und Austrittsbewegungen sowie die Spargutschrift detailliert aufgeführt. Die Austrittsleistung entspricht der Summe aus dem Altersguthaben, dem überobligatorischen Teil und der Spargutschrift.

Die versicherten Leistungen

In diesem Abschnitt des BVG-Ausweises wird die Höhe der Renten und des angesparten Kapitals detailliert aufgeführt. Er ermöglicht es Ihnen, die Summe zu visualisieren, die Ihnen bei einer normalen oder vorzeitigen Pensionierung ausbezahlt wird. Übrigens: Der BVG-Ausweis zeigt das Ergebnis der Berechnungen mit oder ohne hypothetischen Zins (2,5%). Sie können auch den Umwandlungssatz sehen, der je nach Alter des Rentners angewendet wird. Tatsächlich ist das Altersguthaben im Alter von 60 Jahren niedriger als das Kapital, das man im Alter von 65 Jahren erworben hat.

Invaliditäts- und Todesfallrenten

Die berufliche Vorsorge umfasst auch die Versicherung gegen die Risiken des Lebens. Wenn es dazu kommt, dass Sie invalide werden, wird Ihnen eine jährliche Rente ausgezahlt. Ein Versicherter, der zu 70% für invalid erklärt wird, erhält nach Ablauf der Wartezeit eine volle Rente. Gegebenenfalls hängt die Höhe der im BVG-Ausweis aufgeführten Deckung von seinem Invaliditätsgrad ab.

Falls der Versicherte vor seiner Pensionierung stirbt, kann sein Rechtsnachfolger eine jährliche Rente erhalten. Die genauen Bedingungen für diese Rente sind im Vorsorgevertrag aufgeführt. Die Höhe der Rente ist ebenfalls im BVG-Ausweis angegeben.

Die befristete Invaliditätsrente

Aufgrund einer gesundheitlichen Beeinträchtigung hat der Versicherte Anspruch auf eine Invaliditätsleistung. Diese Deckung ist vorübergehend. Daher erhält er nur bis zur Wiederaufnahme seiner Tätigkeit eine vorübergehende Invaliditätsrente. 

Dennoch ist zu erwähnen, dass der Anspruch auf eine befristete Invalidenrente ab dem 65 Altersjahr erlischt.

Während der gesamten Zeit der Arbeitsunfähigkeit deckt die Pensionskasse die Sparbeiträge des Versicherten und des Arbeitgebers. Sie werden auf der Grundlage des versicherten Lohns vor der Anerkennung der Invalidität des Arbeitnehmers geschätzt.

Wenn der Vorsorgeplan dies vorsieht, erhalten auch die Kinder des versicherten Invaliden eine Rente. In diesem Fall ist die Höhe der Rente im BVG-Ausweis ersichtlich. Zu beachten ist, dass die Kinderrente für Invalide bis zum Alter von 18 Jahren vorgesehen ist. Ausnahmsweise wird das anrechenbare Alter auf 25 Jahre verlängert, wenn das Kind des Versicherten noch studiert.

Die Ehegattenrente

Darüber hinaus erhält auch der Ehepartner des Versicherten eine Rente, wenn der Versicherte stirbt. Auch wenn es sich offiziell um eine Ehegattenrente handelt, kann der Versicherte seinem Partner dieses Recht einräumen. Die einzige Bedingung ist, dass der Empfänger mindestens fünf Jahre vor seinem Tod mit ihm den Haushalt geteilt hat. Die Höhe der Ehegattenrente ist im BVG-Ausweis angegeben. Darüber hinaus kann der Hinterbliebene bis zu 45% des letzten Gehalts des Versicherten erhalten. Die Ehegattenrente ist im BVG-Ausweis ersichtlich und kann je nach Pensionskasse variieren.

Die Waisenrente

Ein finanzieller Schutz wird auch den Kindern des Versicherten im Falle seines Todes gewährt. In diesem Zusammenhang wird der BVG-Ausweis den Wert der Waisenrente ausweisen, die bis zum Alter von 18 Jahren gezahlt werden kann. Der Anspruchsberechtigte kann jedoch beantragen, dass die Waisenrente bis zum 25. Lebensjahr gezahlt wird, wenn er noch studiert. Im Durchschnitt beläuft sich die Waisenrente auf 10% des letzten Gehalts des Versicherten.Zusatzinformationen im BVG-Zertifikat

Wenn Sie schließlich Ihre Gelder zurückkaufen möchten, wird im BVG-Ausweis der Wert des übertragbaren Kapitals angegeben. Mit dieser Option können Sie Ihre persönlichen Pläne vorwegnehmen und haben die Möglichkeit, einen Teil des gebildeten Kapitals zu investieren. Außerdem kennen Sie somit den Betrag, der für den Erwerb von Wohneigentum zur Verfügung steht.

Wenn Sie die in diesem Dokument enthaltenen Angaben besser verstehen, können Sie die besten Maßnahmen zur Planung Ihres Ruhestands ergreifen. So können Sie beispielsweise einen freiwilligen Einkauf von Rentenkapital in Erwägung ziehen, um Vorsorgelücken zu schließen. Eine weitere Möglichkeit, Ihre persönliche Altersvorsorge zu verbessern, ist der Abschluss zusätzlicher Sparpläne.

In welcher Weise auch immer, verlieren Sie die Informationen in Ihrem BVG-Zertifikat nicht aus den Augen. Wenn Sie die Kontrolle über Ihre Sparguthaben behalten, können Sie verhindern, dass diese nachrichtenlos werden. In der Tat können Berechnungsfehler und Versäumnisse zu verlorenen Guthaben führen. Wenden Sie sich in solchen Fällen an Ihren Vermögensverwalter, um eine Berichtigung zu beantragen.